Carl Füglistaller war ein Sohn von Bernhard Füglistaller Senior und Jeannette Füglistaller-Sprenger und der Bruder von Paula Kreis-Füglistaller und Bernhard Füglistaller Junior.
In einem Zeitungsartikel vom 10. Dezember 1942 schrieb Paul Gloor über ihn: "Morgen feiert Herr Carl Füglistaller-Fren seinen 70. Geburtstag. Ich denke bei diesem Anlass an eine Begebenheit dieses Herbstes. Es war nach einem militärischen Kurs in einem ostschweizerischen Industrieort auf dem Weg zum Bahnhof; ein Kursteilnehmer sprach mich an; es erfolgte die übliche Begrüssung. Auf meine Frage nach dem Beruf meines neuen Bekannten: 'Was sin Sie?', erhielt ich die unerwartete Antwort: 'Der glücklichste Mensch in der Schweiz.' Ich war erstaunt und interessiert, und so wollte ich mehr wissen. Es war das schlichte Bekenntnis eines einfachen Mannes, das ich zu hören bekam: Aus einfachen Verhältnissen heraus hat sich mein Mann emporgearbeitet, er hat eine brave Frau, drei tüchtige Söhne und ein kleines, aber gesundes, eigenes Geschäft und, so sagte er: 'Ich lebe mit meinem Herrgott und meinen Mitmenschen in Frieden, und wenn mein Vaterland, dem ich alles verdanke, angegriffen werden sollte, so kann ich zu seiner Verteidigung als Wachtmeister in einem Territorial-Regiment kämpfen und wenn nötig sterben; darum brauche ich auch in der schlimmen Ziet, in der wir leben, nicht bange sein, darum darf ich mein Glück täglich neu geniessen!'Nicht nach den äusseren Begebenheiten, aber in der Gesinnung finden wohl alle, die Herrn Carl Füglistaller kennen, in meinem neuen Bekannten eine Verwandtschaft mit ihm. Wohl hat es im Leben des Siebzigjährigen nicht an viel Schwerem gefehlt. Unerwartet, im besten Alter, mitten aus einer glücklichen Familie, weg von den unerwachsenen Kindern, ist ihm die geliebte Gatten entrissen worden. Vor kurzem verlor er nacheinander seine Geschwister, Schwester und Bruder, mit denen er eng verbunden war. Ja, die beiden Brüder, Oberst Bernhard Füglistaller und der um zwei Jahre jüngere carl Füglistaller, waren einander auch die besten Freunde; zusammen sind Sie aufgewachsen, gemeinsam pflegten Sie von Jugend an denselben Freundeskreis. Sie standen wie zwei Bäume, gross und fest, auf dem väterlichen Boden, und als der Tod den einen fällte, da enstand eine Lücke, die allen sichtbar wurde und die sich nie mehr schliessen wird.
Auch im geschäftlichen Leben fehlte es nicht an Aerger und Sorgen. Carl Füglistaller hat alle diese Schicksalsschläge tapfer ertragen. Nie lässt er andere unter seinem Kummer leiden. Seine Gesinnung bleibt stets zufrieden und zuversichtlich, dankbar für alles, was ihm geblieben ist. Dazu besitzt der Jubilar die grosse Fähigkeit, alles Schöne bewusst zu erleben und zu geniessen, seien es die Schönheiten der Natur in der Umgebung Basels oder in seinem geliebten Engadin, das er seit Dezennien jährlich aufsucht, oder die Schönheiten der Musik, die er nicht nur als Zuhörer, sondern erfolgreich auch selbst als Schaffender kennt und liebt.
Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass seine glückhafte Natur auf alle, die mit ihm zusammenkommen, einen so kräftigenden, beglückenden Einfluss ausübt. Wer aber glauben sollte, dass dem Jubilaren sein Glück aus einem selbstzufriedenen, bequemen Leben fliesse, der wird sich wundern, wenn er seinem Tagewerk nachforscht. Sein Geschäft an der Freiestrasse hat er heute wohl zum grässten Teil seinem Sohn überlassen. Täglich finden wir ihn aber dort, finden ihn als Präsidenten der Handwerkerbank bei seinen Direktoren, täglich Delegierten und Vizepräsidenten des Verwaltungsrates der Brauerei zum Warteck A.-G. im väterlichen Geschäft an der Grenzacherstrasse. Und wahlich, keiner der in diesen Geschäften Tätigen möchte seine Gegenwart missen. Es ist nicht die heute so oft zur Schau getragene und zur Mode gewordene Geschäftigkeit, mit der er zu Werk geht; mit ruhiger Zuversicht und zuversichtlicher Ruhe weiss er im wahren Sinne des Wortes seine Mitarbeiter zu beraten; oft erhält, was wir in der Leidenschaft des Augenblickes überschätzen, durch sein abgklärtes Urteil das richtige Mass. In diesem Sinn für Mass und Ziel liegt das geheimnis des rüstigen, jugendlichen Siebzigers. Carl Füglistaller zeigt uns den heut so viel gesuchten und oft beschriebenen Weg, wie man älter wird, ohne alt zu werden. Familie, Freunde, Mitarbeiter und Bekannte, sie alle wünschen heute, dass der Jubilar uns diese richtige Art, älter zu werden, noch lange möge vorleben können."