L. von Roll'sche Eisenwerke
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"1823 gegr. unter dem Namen Ludwig von Roll'sche Eisenwerke als Auffanggesellschaft der Ludwig von Roll & Cie., die 1810 von Ludwig von Roll und einigen Partnern errichtet worden war. Geschäftssitz des Unternehmens, das 1962 in die V. AG, 1995 in die V. Holding umgewandelt wurde, war zuerst Solothurn, ab 1873 Gerlafingen und seit 2008 Breitenbach. In zwei Schmieden in Matzendorf, je einem Hochofen in Gänsbrunnen und in der Klus bei Balsthal sowie einer Hammerschmiede in Gerlafingen stellte V. Roheisen her und verarbeitete es in den Schmieden zu Stabeisen. Einen weiteren Hochofen nahm V. 1846 in Choindez in Betrieb. Bis 1862 stieg V. unter der Leitung von Josef Lack zum grössten Eisenwerk der Schweiz auf. Die Haupttätigkeit verschob sich in dieser Zeit von der Eisenproduktion zur Eisenverarbeitung. Gänsbrunnen und Matzendorf wurden noch im 19. Jh. aufgegeben, doch kamen, z.T. durch Übernahmen, neue in Olten, Les Rondez und Bern hinzu. Über Beteiligungen an branchenverwandten Betrieben erlangte V. im 20. Jh. auch Anteile an ausländ. Firmen und diversifizierte in versch. Bereiche der Eisenverarbeitung, Maschinen sowie Anlagen. Versorgungsengpässe im 1. Weltkrieg führten 1916 zur Aufnahme einer eigenen Stahlproduktion in Gerlafingen. Nach dem 2. Weltkrieg wies V. einen hohen Modernisierungsrückstand auf. Versuche, diesen durch Rationalisierungen (1960 Schliessung des Blechwalzwerks Gerlafingen), Erneuerungen der Anlagen und den Aufbau eines nationalen und internat. Vertriebsnetzes wettzumachen, scheiterten in der Krise der 1970er Jahre. 1984 wurde die Giesserei in Olten geschlossen, 1985 die Giesserei und 1994 die zugehörigen Betriebe in der Klus, 1994 das erst 1977 übernommene Stahlwerk Monteforno in Bodio. 1996 trennte sich V. vom Seilbahngeschäft. Im selben Jahr trat sie das Stahlwerk Gerlafingen an von Moos ab. 2003 verkaufte V. die Subholding V. infratec AG und löste sich so von der Gussproduktion. Damit wurde der Umbau in einen weltweit tätigen Konzern für Produkte zur Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung vorangetrieben, der mit der Übernahme der Schweizerischen Isola-Werke 1987 begonnen hatte und bis 2005 dauerte. Die eisenverarbeitende V. beschäftigte 1963 mehr als 7'800 Mitarbeitende, V. infratec als letzter traditioneller Bereich kurz vor dem Verkauf noch 1'100. Die neue V. wirkte 2012 als Weltmarktführer für Isolationsprodukte, -systeme und Dienstleistungen mit 2'727 Mitarbeitern an 30 Standorten in 19 Ländern." (Historisches Lexikon der Schweiz)