Giezendanner, Anna Barbara
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Erste Anleitung im Schreiben und Zeichnen erhielt Anna Barbara Aemisegger-Giezendanner, gennant s'Giezendanners Babeli, von ihrem Vater, der Lehrer war und sich damit einer Bevölkerungsschicht angehörte, die sich damals von der bäuerlichen Lebensweise löste, um eine bürgerliche Lebensform anzunehmen. Die mag erklären, dass die Bilder seiner Tochter sich dem Biedermeier annähern und das Bäuerliche weniger im Fokus stand.
In Lichtensteig arbeitete sie beim Lithografen Johann Georg Schmied. Bis zum Tod ihres Mannes 1873 malte Giezendanner nur wenig. Danach verdiente sie den Familienunterhalt u.a. mit Handweberei, Zeichnen von Veduten, Malen von Senntumsbildern, Bauernhäusern, Dörfern, Andenkenblättern und Albumbildern.
Es sind vor allem die Landschaftsmalereien Giezendanners, die ihre Fähigkeiten als Malerin eindrucksvoll belegen. In der Behutsamkeit, mit der sie unter Anhöhen Häuser in den Wiesengrund setzt, die in üppige Vegetation eingebettet sind, zeigt ihr ganzes Können.
Ab 1880 führte sie ein Wanderleben, 1901-04 wohnte sie in Rheineck, 1904 bis zu ihrem Tod im Armenhaus von Hemberg. Als erste Frau schuf sie ein bedeutendes Werk der Toggenburger und Ostschweizer Bauernmalerei.
Quellen: Rudolf Hanhart und Historisches Lexikon der Schweiz, Wolfgang Göldi, Kunstmuseum St. Gallen