Zülle, Johannes
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Johannes Zülle war ein Schweizer Bauernmaler, Weber und Kunstmaler.
"Johannes Zülle wurde 1841 in Schwellbrunn geboren. 1854 siedelte die Familie nach Wadstatt um, wo sich Johannes Zülle zum Maler entwickelte. Er blieb unverheiratet. Mit seinen Bildern errang er die Anerkennung seiner Landsleute. Das früheste Senntum-Bild von Johannes Zülle trägt die Aufschrift «Alpfahrt in die Schwäg Alp und der hohe Säntis mit Öl Farb gemacht von Joh. Zülle in Waldstatt 1870». Das grosse Bild gehört zu den Hauptwerken der Senntum-Malerei. Nachdem er dieses unbändig ausufernde Frühwerk gemalt hatte, traf er auf den Senntum-Maler Johannes Müller und hat ihm dieses Gewerbe abgeschaut, wie er selbst sagte. 1874 steht Zülle mit völlig anderen Arbeiten vor uns, die ihn als den subtilsten Handwerker unter den Senntum-Malern auszeichnen. Ein weiteres Bild, das Zülles Fähigkeit zu handwerklicher Perfektion zeigt ist mit der Aufschrift «Egg in Unterwaldstatt von Johs. Zülle in Waldstatt 1874» versehen und entstand ebenfalls auf dem Höhepunkt von Zülles Schaffenskraft. Er übertrifft sein Vorbild Johannes Müller an Detailschärfe und geht wie Conrad Starck an die äussersten Grenzen dessen, was mit der Parallelperspektive und mit präziser Wiedergabe aller Einzelheiten an Naturnähe erreicht werden kann." (Rudolf Hanhart, Kunstmuseum St. Gallen)
"Johannes Zülle war ursprünglich Weber, gab aber seinen Brotberuf nach 1900 auf und verlegte sich vollständig auf die Malerei. Als Schüler und Bewunderer von Johannes Müller trug er dessen klassische Auffassung des Sennenbilds bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Auch er war, wie Müller, extrem produktiv und arbeitete zuletzt gar seriell - nur schon daher prägte er das Genre der Senntumsmalerei stark mit. Im 20. Jahrhundert löste sich die enge soziale Bindung der Bauernmalerei an das bäuerliche Milieu zunehmend auf." (Appenzeller Volkskunde Museum)