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Fragebogen über die schweizerische Volkskunde: VI. Land-, Alp- und Viehwirtschaft; F. Obst und Getränke. - Weinbau; Frage 437: Wer besorgt die Weinbergarbeiten? Wie nennt man diese Arbeiten?
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Beim Bild befindet sich folgende Notiz: Mit Trommeln und Pfeifen in die Burgreben, Photo: Dr. E. Bleuler, Gekauft: [Stempel:] Schweiz. Gesellschaft f. Volkskunde, Okt./Nov. 1941; B 1031 E 437
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Auf der Rückseite befindet sich folgende Notiz: Mit Trommler und Pfeifer in die Burgreben. Die Eifischtaler besitzen in der Umgebung von Siders Häuser und Weinberge. Im Eifischtal besitzen sie Wiesen, Aecker, Waldungen und auf den Maiensässen Alpweiden. So kommt es, dass die Anniviarden beinah das ganze Jahr hin und her wandern und somit als das Nomadenvolk im Wallis gelten. Bereits im März ziehen die Eifischer in ihre Wohnungen bei Siders, um die Reben zu bestellen. Alle vier Jahre wird ein neuer Präsident gewählt, der die Aufgabe hat, die Eifischtaler an einem Tag im März zusammenzurufen, um mit ihnen den Tag zu bestimmen, an dem die Burgreben neu bestellt werden müssen. Vor Sonnenaufgang gehen die Eifischer mit wehender Fahne und mit klingendem Spiel der Trommler und Pfeifer zum Weinberg. Hinter der Arbeiterschar wird ein Fässlein Gemeindewein geführt. Nach der morgendlichen Arbeit wird ein Mittagessen gemeinsam auf dem Rasen eingenommen. Dann wird wieder weiter gearbeitet, bis zur Dämmerung. Ein sogenannter Mechtral hat die Aufgabe mit dem Fässlein Gemeindewein die Runde zu machen, um die Arbeiter mit einem Becher Rési oder Muskateller zu versorgen. Am Abend kehren alle in ihre Wohnungen um Siders herum, in Muraz, Borsuat, Zervetta, zurück.
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Das Bild trägt oben rechts den Stempel: S.G.f. Volkskunde