Zeigt her eure Füsse, zeigt her eure Schuh
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Zeigt her eure Füsse, zeigt her eure Schuh
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Die Melodie des Kinderlieds Zeigt her eure Füßchen ist dem Lied Hinaus in die Ferne entliehen. Und zweifelsohne verdient dieses Lied seiner fröhlichen Melodie, dass es noch heute von Kindern gerne gesungen wird. Denn mit der Realität hat es heutzutage nicht mehr viel zu tun. Die modernen Waschfrauen von heute heißen »Waschmaschine« - und die können auch schon von Kindern bedient werden.
Dennoch gibt das Lied Einblick in das Leben früherer Zeiten und veranschaulicht spielerisch mit Gesang und Gesten, wie anstrengend das Leben früher war und wieviel Aufwand in so einfachen Aufgaben wie Wäschewaschen stecken kann.
Albert Methfessel, der mit vollem Namen Johann Albrecht Gottlieb Methfessel hieß und 1823 die Hamburger Liedertafel gründete, lebte in den Jahren 1785 bis 1869. Er hat all dies noch hautnah miterlebt und in seinem Lied Zeigt her eure Füßchen anschaulich und musikalisch nachgezeichnet. In sieben Liedstrophen fasst er die notwendigen Tätigkeiten in zusammen: zuerst waschen und (aus)wringen, dann spülen und zum trocknen (auf)hängen. Dann wird die Wäsche glatt hingelegt und gerollt oder geplättet. Hinter dem Plätten verbirgt sich das Bügeln. Und gerollt wurden die Kleidungsstücke, die nicht heiß gebügelt werden durften. Bügeleisen gab es damals auch noch nicht. Gebügelt wurde mit einem im Feuer erhitzen Eisen oder notfalls flachen Stein.
Zu guter Letzt, das darf auf keinen Fall fehlen, das Schwatzen. Das »Schwatzen wie ein Waschweib« kennen wir noch heute als abwertende Redewendung. Dabei war es damals alles andere als schlecht. Das Wäschewaschen per Hand braucht nun einmal seine Zeit – und Radio oder MP3-Player gab es damals noch nicht. Also unterhielten sich die Frauen über dies und das und sangen auch manchmal dabei. Auf jeden Fall war der Waschplatz ein Ort, wo sich die Frauen rege austauschten – ein uralter analoger Vorläufer des heutigen Social Media. Mit Gesang und Geplauder ging die anstrengende Arbeit des Wäschewaschens leichter und fröhlicher von der Hand.
Alles dies bringt Albert Methfessel mit seinem Kinderlied Zeigt her eure Füßchen uns auch heute noch nahe. Somit verbindet dieses Lied Spielen und Spaß mit dem sanften Hinweis, dass diese schwere Arbeit und der damit verbundene Zeitaufwand auch heute noch normales Leben in der Dritten Welt ist – in Afrika, Südamerika oder auch Teile Südostasiens. Dort wird noch heute viel per Hand gewaschen - allerdings mit Musik vom Handy, was aber nicht am »schwatzen« hindert.