Das konstruktivistische Subjekt der digitalen Plattform konstituiert sich nicht als vorgegebene, autonome Einheit, sondern in einem komplexen, ko-abhängigen Geflecht von Wechselwirkungen zwischen dem Subjekt und den Affordanzen, die die digitale Plattform bereithält. Diese Affordanzen sind dabei keineswegs neutral oder passiv, sondern gestalten das Subjekt durch die Möglichkeit zur Interaktion in einem stetigen Prozess der Bedeutungsproduktion und -verhandlung. Der Begriff des Subjekts wird hier von einem traditionellen, ontologisch gefestigten Selbstbegriff hin zu einer relationalen, performativen Konzeption verschoben, die das Subjekt als ein emergentes, in permanenter Dynamik befindliches Konstrukt begreift.